Immer wieder erreichen uns Anfragen unserer Kunden, ob der snapADDY CardScanner und der snapADDY VisitReport auch Messe-Badges auslesen können. Gerade auf Messen und Events im nordamerikanischen Raum wird mitunter auf den traditionellen Tausch der Visitenkarte verzichtet. Stattdessen werden die Messetickets – im Fachjargon besser bekannt als Badges – abgescannt. Dies wäre ja für die Vertriebskollegen am Messestand viel einfacher, heißt es. Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen einen allgemeinen Überblick geben und mit zwei Mythen zu den Messe-Badges aufräumen.
Mythos 1: Messe-Badge ist gleich Messe-Badge.
Da ist doch immer so ein QR-Code drauf.
Nein, ein QR-Code ist nicht immer der gleiche und auch ein Messe-Badge muss nicht zwangsläufig ein QR-Code sein. Es gibt eine Vielzahl an viereckigen Codes, die auch unterschiedliche Informationen beinhalten können. Es gibt Barcodes, Aztec-Codes, QR-Codes und all diese Codes können unterschiedliche Informationen beinhalten.
Man kann einen solchen QR-Code gut mit einem USB-Stick vergleichen: Es ist prinzipiell erstmal eine Möglichkeit, auf dem Stick Daten zu speichern. Der USB-Stick kann ein Video enthalten, ein Word-Dokument oder auch ein PDF-Dokument. Wenn ich den USB-Stick anschließe, kann ich beispielsweise das PDF nur auf meinem PC anzeigen, wenn ich einen PDF-Reader installiert habe.
Wenn man auf einer Visitenkarte einen QR-Code findet, dann sind dort in der Regel Daten in Form einer vCard hinterlegt. Diese lassen sich mit dem snapADDY CardScanner aber auch mit vielen anderen Tools problemlos auslesen. Alle Informationen sind im Code hinterlegt.
Probieren Sie es doch einfach mal aus!
Scannen Sie den Code mit Ihrer snapADDY-App oder der Kamera Ihres Smartphones. Die Daten sind auslesbar. Aber auch hier kann man schon einen Nachteil identifizieren: Ich habe absichtlich in den QR-Code einige Informationen falsch hinterlegt.
Der QR-Code-Reader liest natürlich die Informationen genauso aus, wie sie hinterlegt sind. QR-Codes machen also vor Tippfehlern und falschen Angaben nicht Halt.
In diesem Bild sieht man einen zweiten QR-Code.
Was fällt auf? Der QR-Code verfügt über viel weniger Punkte und ist nicht so filigran wie der Code aus dem ersten Beispiel. Es werden demnach weniger Informationen übergeben. In diesem Fall handelt es sich lediglich um die URL unserer Webseite.
Diese Codes werden oft auf Plakaten oder für Aktionen verwendet, um auf eine Landingpage zu verweisen. Genauso kann dieser Code aber auch nur eine Zahl oder ID enthalten, hinter der sich am Ende eine Person verbirgt.
Dieser Code enthält folgende Information:
„ID:264938-Company:SNAPADDYGMBH;Name:SEELIG;MAIL:J.SEELIG@SNAPADDY.com“.
Dieser Aufbau stammt von einem echten Messe-Badge. Es werden sowohl eine ID zu einem Kontakt als auch grundlegende Informationen über die Person ausgewiesen, die das Messe-Badge um den Hals trägt.
Mythos 2: Die Datenqualität auf Messe-Badges ist sehr gut
Darüber muss ich wirklich schmunzeln. Haben Sie schon mal zur Registrierung für ein Event oder eine Messe Ihre kompletten Adressdaten inklusive Telefon-Durchwahl und Handynummer angegeben? Ich nicht. Und das Ergebnis spiegelt sich in den Daten aus den Messe-Badges wider. Daten, die dort hinterlegt sind, gehören den Messeveranstaltern und werden bei der Registrierung abgefragt. Ohne Garantie auf Richtigkeit.
Die wirklichen Entscheider, die nicht nach einem Event über Wochen mit Werbe-Mails und Anrufen überhäuft werden wollen, gehen bei der Eingabe Ihrer Daten sorgsam um.
Wie funktioniert das jetzt mit den Messe-Badges?
- Variante 1: Der Code enthält eine vCard und ist auslesbar
Man arbeitet mit einem quasi offenen Code und jeder kann Daten von den Badges ablesen.
Mein Urteil: Sehr gute, transparente Lösung, die mit dem snapADDY CardScanner und dem snapADDY VisitReport kompatibel ist.
- Variante 2: Der Code enthält eine ID, die mittels API entschlüsselt werden kann
Hier kann aus dem Code eine ID zur Identifikation der Person ausgelesen werden. Über eine in der Regel kostenpflichtige API-Schnittstelle des Messeveranstalters werden anschließend die Personendaten abgefragt. Man kann also auch direkt die Kontaktdaten der Person sehen.
Mein Urteil: Kann teuer werden.
- Variante 3: Der Code enthält eine ID zur nachgelagerten Datenabfrage
In diesem Fall sammelt man während der Messe nur die IDs, übergibt diese am Ende des Events an den Veranstalter und bekommt dann z. B. eine Excel-Liste mit den Daten.
Mein Urteil: Unnötiger Zeitverzug.
- Variante 4: Der Code enthält eine ID und Teile der Kontaktdaten
Wie in Beispiel 3 aufgezeigt, können direkt aus dem Code einige Schnipsel zu dem Kontakt ausgelesen werden. Die restlichen Daten können wieder über die ID, entweder per Schnittstelle oder Excel-Liste, abgefragt werden.
Mein Urteil: Komplizierte Daten-Zusammenführung.
Bei den Varianten 2, 3 und 4 muss individuell geprüft werden, ob die snapADDY-Apps die Codes verarbeiten können. snapADDY kooperiert hier bereits mit einigen Messebetreibern. Sprechen Sie uns gerne an!
Mein abschließendes Fazit
Die Daten aus Messe-Badges sind keine wirkliche Option oder vergleichbar mit einer Visitenkarte. Wenn ich auf einer Messe oder einem Event die Möglichkeit habe, eine Visitenkarte zu bekommen, sollte ich die Gelegenheit immer nutzen. Zudem lassen sich die Messegesellschaften einen Datenzugang über API oder Excel-Datei sehr teuer bezahlen.
Erschwerend kommt hinzu, dass es weltweit kein standardisiertes Angebot zum Auslesen von Messe-Badges gibt. Viele Messen arbeiten mit ihren eigenen Systemen, die sich in Format, Aufbau und Schnittstellen maßgeblich unterscheiden. Das erfordert für Sie als Messeteilnehmer je nach Intensität viele individuelle Lösungen für die Datenerhebung. Oftmals stehen deshalb die Kosten in keinem Verhältnis zur Datenqualität. Wir bei snapADDY arbeiten gerade an einer Alternative, die live aus Business-Netzwerken und dem Internet schon einen grundlegenden Datensatz aufbaut, damit das Auslesen von Messe-Badges gar nicht mehr notwendig ist.